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Die Vermittlung von Fachkräften im Gesundheitswesen ist ein essenzieller Bestandteil der modernen medizinischen Landschaft. Angesichts des stetig wachsenden Bedarfs an qualifizierten Fachkräften und dem zunehmenden Fachkräftemangel (hier die aktuelle Zahlen der Bundesagentur für Arbeit) gewinnt die Personalvermittlung im Gesundheitssektor an Bedeutung. Besonders die Ärztevermittlung steht dabei im Fokus, da der Mangel an Medizinern in vielen Ländern spürbar ist. Manche Branchen mögen aktuell über konjunkturelle Probleme klagen, im Gesundheitswesen ist der Bedarf an Personal jedoch ungebrochen – trotz der auch hier hin und wieder auftauchenden Negativmeldungen, die jedoch eher mit einer Marktbereinigung zu tun haben – kleine Klinikanbieter haben es in der Tag schwer.

Fachkräftemangel angehen – aber wie

In Zeiten des Fachkräftemangels ist es für Gesundheitseinrichtungen oft eine Herausforderung, qualifiziertes Personal zu finden. Hier kommt die Personalvermittlung ins Spiel, die sich darauf spezialisiert hat, die richtigen Fachkräfte mit den passenden Stellenangeboten zu verbinden. Dies gilt insbesondere für die Ärztevermittlung, wo die Nachfrage nach erfahrenen Medizinern hoch ist.

Ein Ansatz, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, ist die Rekrutierung von Fachkräften aus dem Ausland. Viele Bundesländer setzen bereits auf diese Strategie, um ihren Bedarf an Ärzten und anderen medizinischen Fachkräften zu decken. Durch gezielte Ärztevermittlung aus dem Ausland können Gesundheitseinrichtungen ihre Personaldecke auffüllen und die Qualität der medizinischen Versorgung sicherstellen, auch die Versorgung in der Fläche.

Wo kommen die Ärzte aktuell her?

Die Einwanderung von Ärzten nach Deutschland erfolgt aus verschiedenen Ländern, wobei einige besonders häufig vertreten sind. Laut aktuellen Statistiken wandern Ärzte vor allem aus Ländern wie Syrien, Rumänien, Griechenland, Kroatien und Bulgarien nach Deutschland ein. Diese Länder stellen eine signifikante Anzahl von Medizinern, die in deutschen Gesundheitseinrichtungen tätig werden.

Insbesondere Ärzte aus Syrien spielen eine wichtige Rolle bei der Deckung des Fachkräftebedarfs im deutschen Gesundheitswesen. Aufgrund von Konflikten und politischer Instabilität haben viele syrische Ärzte ihre Heimat verlassen und suchen nun in Deutschland neue berufliche Perspektiven.

Auch aus anderen europäischen Ländern kommen viele Ärzte nach Deutschland. Die Gründe hierfür sind vielfältig und reichen von besseren Arbeitsbedingungen über attraktivere Gehälter bis hin zu Karrierechancen und Weiterbildungsmöglichkeiten. Allerdings ist es wichtig, dass die Integration der ausländischen Ärzte reibungslos verläuft und sie eine angemessene Unterstützung und Anerkennung erfahren, um ihr volles Potenzial entfalten zu können.

Personalvermittler mit Fachwissen sind gefragt

Die Personalvermittlung im Gesundheitswesen spielt somit eine wichtige Rolle bei der Bewältigung des Fachkräftemangels. Sie agiert als Bindeglied zwischen Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt für medizinisches Personal. Dabei ist es entscheidend, dass die vermittelten Fachkräfte nicht nur über die erforderlichen fachlichen Qualifikationen verfügen, sondern auch kulturelle und sprachliche Kompetenzen mitbringen, insbesondere wenn sie aus dem Ausland stammen.

Die Ärztevermittlung ist jedoch nicht nur für Gesundheitseinrichtungen von Bedeutung, sondern auch für die Ärzte selbst, die auf der Suche nach neuen beruflichen Perspektiven sind. Eine professionelle Personalvermittlung kann ihnen dabei helfen, passende Stellenangebote zu finden, die ihren fachlichen und persönlichen Anforderungen entsprechen. Dies gilt sowohl für Ärzte im In- als auch im Ausland, die sich für eine Tätigkeit in einem anderen Land interessieren.

Daneben gibt es weitere Ansätze, um zumindest in bestimmten Bereichen dem Ärztemangel entgegen zu gehen. So bieten Bundesländer finanziell relativ großzügig ausgestattete Landarztprämien an, hier Infos zur Situation im Freistaat Bayern. Auch die Förderung von Medizinstudenten, sei es durch einen leichteren Zugang (Studienplatzvergabe) oder durch Stipendien bei einer Verpflichtung, später auf dem Land tätig zu werden (Hier Informationen zu Landarztquote in Bayern), zeigen erste Erfolge.

Fazit – wer Fachkräfte professionell sucht, der findet

Die Vermittlung von Fachkräften im Gesundheitswesen ist somit ein komplexer Prozess, der eine sorgfältige Planung und Organisation erfordert. Neben der reinen Stellenvermittlung spielen auch rechtliche und administrative Aspekte eine Rolle, insbesondere wenn es um die Einstellung von ausländischen Fachkräften geht. Hier ist es wichtig, dass alle gesetzlichen Bestimmungen und Vorschriften eingehalten werden, um eine reibungslose Integration der neuen Mitarbeiter zu gewährleisten.

Insgesamt lässt sich sagen, dass die Personalvermittlung im Gesundheitswesen eine zentrale Rolle bei der Bewältigung des Fachkräftemangels spielt. Insbesondere die Ärztevermittlung, sowohl im In- als auch im Ausland, trägt dazu bei, den Bedarf an qualifizierten medizinischen Fachkräften zu decken und die Versorgungssicherheit in Gesundheitseinrichtungen zu gewährleisten.

Gerade hat der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zusammen mit Arbeitsminister Heil im Rahmen einer Südostasienreise auch um Fachkräfte geworben. In diesem Artikel möchten wir dieses Thema etwas vertiefen.

Die alternde Gesellschaft in Deutschland steht vor einer bedeutenden Herausforderung – dem drohenden Mangel an Pflegekräften. Laut dem Statistischen Bundesamt werden bis 2049 voraussichtlich zwischen 280.000 und 690.000 Pflegekräfte fehlen. Diese zukünftige Entwicklung wirft nicht nur Fragen nach der Verfügbarkeit von Fachkräften auf, sondern auch nach den Auswirkungen auf die Qualität der Patientenversorgung und die Belastung der verbleibenden Pflegekräfte.

Statistiken zur Pflegekräfte-Lücke bis 2049

Das Statistische Bundesamt hat zwei Varianten vorausberechnet – die „Trend-Variante“ und die „Status quo-Variante“. Die Trend-Variante berücksichtigt positive Trends am Pflegearbeitsmarkt, während die Status quo-Variante ausschließlich demografische Entwicklungen berücksichtigt. Beide Szenarien deuten auf einen erheblichen Bedarf an zusätzlichen Pflegekräften hin, wobei die Lücke in der Trend-Variante bis 2049 sogar auf 280.000 steigen könnte.

Trend-Variante: Potenziale und Herausforderungen

Die positive Entwicklung in den 2010er Jahren am Pflegearbeitsmarkt verdeutlicht die Potenziale, die sich für das Angebot an Pflegekräften ergeben könnten. Laut den Prognosen könnte die Zahl der erwerbstätigen Pflegekräfte bis 2034 auf 1,74 Millionen steigen, was einem Anstieg von sieben Prozent gegenüber 2019 entspricht. Bis 2049 würde diese Zahl weiter auf 1,87 Millionen anwachsen, ein Plus von 15 Prozent.

Trotz dieser ermutigenden Zahlen bleibt jedoch eine kritische Lücke bestehen. Selbst nach dieser optimistischen Variante würde die Zahl im Jahr 2034 um 90.000 unter dem erwarteten Bedarf liegen. Bis 2049 könnte sich diese Lücke auf alarmierende 280.000 vergrößern. Dies wirft die drängende Frage auf, wie die Pflegebranche diesen Herausforderungen begegnen kann.

Status quo-Variante: Demografische Einflüsse

Die Status quo-Variante zeigt ein düsteres Bild, da sie ausschließlich die Auswirkungen der demografischen Entwicklungen auf die zukünftige Zahl der Pflegekräfte betrachtet. Nach dieser Variante wird die Zahl der Pflegekräfte von 1,62 Millionen im Jahr 2019 bis 2034 auf 1,48 Millionen abnehmen, ein Rückgang um neun Prozent. Bis 2049 wird sie weiter auf 1,46 Millionen sinken, was einem Gesamtrückgang von zehn Prozent entspricht.

Der Haupttreiber dieser Entwicklung ist das verstärkte Erreichen des Renteneintrittsalters der Babyboomer-Generation in den nächsten zehn Jahren. Dies führt dazu, dass dem Arbeitsmarkt alleine aus Altersgründen benötigte Pflegekräfte fehlen werden. Die demografische Realität setzt die Pflegebranche also unter zusätzlichen Druck.

Handlungsbedarf und Lösungsansätze

Die aktuellen Prognosen verdeutlichen den dringenden Handlungsbedarf in der Pflegebranche. Es ist entscheidend, die bestehende Lücke zu identifizieren und konkrete Schritte zur Bewältigung zu unternehmen. Die Bedeutung von Pflegekräften für die Gesellschaft als Ganzes darf nicht unterschätzt werden.

Politische und gesellschaftliche Lösungsansätze sind erforderlich, um den steigenden Bedarf an Pflegekräften zu decken. Dazu gehört nicht nur die Schaffung attraktiverer Arbeitsbedingungen und finanzieller Anreize, sondern auch eine gezielte Förderung von Aus- und Weiterbildung in den Pflegeberufen.

Ausblick auf die Pflegeberufe der Zukunft

In Anbetracht der aktuellen Herausforderungen lohnt sich ein Blick in die Zukunft der Pflegeberufe. Technologische Entwicklungen könnten eine Schlüsselrolle spielen, um die Effizienz zu steigern und die Arbeitslast der Pflegekräfte zu erleichtern.

Die Integration von innovativen Technologien, wie beispielsweise Pflegeroboter oder digitale Patientenüberwachungssysteme, könnte dazu beitragen, Engpässe zu überbrücken. Gleichzeitig müssen jedoch Wege gefunden werden, die menschliche Note in der Pflege aufrechtzuerhalten und den Fokus auf die individuellen Bedürfnisse der Patienten nicht zu verlieren.

Rolle der Pflegekräfte im Gesundheitssystem

Die Pflegekräfte spielen eine unverzichtbare Rolle im Gesundheitssystem. Ihr Beitrag zur Gesundheitsversorgung, insbesondere in Zeiten des Fachkräftemangels, sollte nicht unterschätzt werden. Eine stärkere Anerkennung und Wertschätzung für ihre Arbeit sind unerlässlich.

Die täglichen Herausforderungen im Pflegealltag erfordern nicht nur physische und technische Kompetenzen, sondern auch emotionale Intelligenz und Empathie. Eine gute Teamarbeit und Zusammenarbeit mit anderen Gesundheitsberufen sind dabei entscheidend für eine qualitativ hochwertige Patientenversorgung.

Folgen für die Patientenversorgung

Der drohende Pflegekräftemangel könnte erhebliche Auswirkungen auf die Qualität der Patientenversorgung haben. Überlastete Pflegekräfte könnten Schwierigkeiten haben, den steigenden Bedarf zu decken, was zu längeren Wartezeiten und einer potenziellen Verschlechterung der Gesundheitsergebnisse führen könnte.

Es ist daher von entscheidender Bedeutung, Maßnahmen zu ergreifen, um die Patientenversorgung sicherzustellen. Dies könnte die Einführung von Qualitätsstandards, zusätzlichen Schulungsprogrammen und gezielten Unterstützungsmaßnahmen für Pflegekräfte umfassen.

Internationale Perspektiven und Erfahrungen

Ein Blick über die nationalen Grenzen hinaus ermöglicht es, von internationalen Erfahrungen zu lernen. Der Vergleich mit anderen Ländern, die erfolgreich mit Pflegekräftemangel umgegangen sind, könnte wertvolle Erkenntnisse liefern. Gemeinsame Herausforderungen erfordern gemeinsame Lösungen, und eine globalere Perspektive könnte innovative Ansätze für die Pflegebranche in Deutschland bieten.

Erfolgreiche Modelle zur Pflegekräftegewinnung und -bindung könnten adaptiert werden, um die hiesigen Herausforderungen zu bewältigen. Eine offene und kooperative Herangehensweise an die Pflegeproblematik könnte eine nachhaltige Verbesserung der Situation ermöglichen.

Pflegekräfte als Schlüsselakteure im Gesundheitssystem

Die Pflegekräfte sind nicht nur unverzichtbar für die Versorgung der Patienten, sondern auch Schlüsselakteure im Gesundheitssystem. Eine effektive Zusammenarbeit mit anderen Gesundheitsberufen ist entscheidend, um eine umfassende und hochwertige Patientenversorgung zu gewährleisten.

Interdisziplinäre Ansätze zur Patientenversorgung können Synergien schaffen und die Effizienz steigern. Die Anerkennung der Pflegekräfte als gleichwertige Partner in der Gesundheitsversorgung ist notwendig, um eine nachhaltige und kooperative Zukunft im Gesundheitswesen zu gestalten.

Technologische Innovationen in der Pflege

Die Integration von Technologie in die Pflege könnte einen Wendepunkt in der Bewältigung des Pflegekräftemangels darstellen. Pflegeroboter, digitale Patientenakten und Telemedizin sind nur einige Beispiele für innovative Technologien, die die Pflegebranche revolutionieren könnten.

Es ist wichtig, diese Technologien nicht als Ersatz, sondern als Unterstützung für die Pflegekräfte zu betrachten. Durch den gezielten Einsatz von Technologie können Arbeitsprozesse optimiert und die Pflegequalität verbessert werden. Die Branche sollte offen sein für Veränderungen und die Vorteile technologischer Innovationen nutzen, um die Pflege nachhaltig zu stärken.

Ethische Aspekte der Pflegekräfte-Lücke

Die Pflegekräfte-Lücke wirft nicht nur praktische, sondern auch ethische Fragen auf. Die moralische Verantwortung der Gesellschaft, für eine angemessene Pflegeversorgung zu sorgen, sollte im Fokus stehen. Die Würdigung der Pflegearbeit als ethisches Gebot erfordert ein Umdenken in der Gesellschaft.

Gesellschaftliche Solidarität und Fürsorge sind grundlegende Werte, die in der Pflegebranche gestärkt werden müssen. Die Unterstützung von Pflegekräften und die Gewährleistung einer hochwertigen Versorgung sind nicht nur eine Aufgabe der Politik, sondern eine Verantwortung, die wir alle tragen.

Fachkräfte aus Vietnam oder von den Philippinen als Lösung?

Die Rekrutierung von Pflegekräften aus Südostasien kann eine strategische Antwort auf den prognostizierten Fachkräftemangel in Deutschland sein. Vietnam und die Philippinen sind aufgrund diverser Faktoren (relativ gutes Gesundheits- und Bildungssystem, junge Bevölkerung, hohe Arbeitsmoral) besonders als Zielländer geeignet. Diese Entscheidung erfordert jedoch eine sorgfältige Abwägung verschiedener Faktoren, angefangen bei ethischen Standards und kultureller Integration bis hin zu langfristigen Strategien. Die Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen in Ostasien und die Förderung eines kulturellen Austauschs könnten Schlüsselelemente für den Erfolg sein. Es ist essenziell, nicht nur den kurzfristigen Bedarf zu decken, sondern auch langfristige Lösungen zu entwickeln, um die Attraktivität des Pflegeberufs zu steigern und den Fachkräftemangel nachhaltig anzugehen.

Die ethische Verantwortung in der internationalen Rekrutierung von Pflegekräften darf nicht vernachlässigt werden. Fairness, transparente Kommunikation und die Gewährleistung von angemessenen Arbeitsbedingungen sind grundlegende Prinzipien. Die Integration der Pflegekräfte erfordert kontinuierliche Schulungen, Unterstützung und ein starkes Engagement sowohl in der Arbeitsumgebung als auch in der lokalen Gemeinschaft. Eine diversitätsfördernde Arbeitsumgebung trägt dazu bei, ein inklusives Netzwerk zu schaffen und die Pflegekräfte aus Südstasien erfolgreich in die deutsche Gesellschaft zu integrieren.

Schließlich sollte die Rekrutierung aus Südostasien nicht als alleinige Lösung betrachtet werden. Langfristige Strategien, wie die Förderung von Ausbildungsprogrammen und die Verbesserung der Arbeitsbedingungen, sind entscheidend, um den Pflegeberuf in Deutschland attraktiver zu machen. Eine nachhaltige Herangehensweise, die ethische Prinzipien, kulturelle Integration und langfristige Planung berücksichtigt, kann eine ausgewogene Antwort auf den Fachkräftemangel in der Pflegebranche bieten.

Der Bedarf nach ausgebildeten Pflegekräften wächst und wächst. Nicht zuletzt der demografische Wandel (mehr alte Menschen mit Pflegebedarf, gleichzeitig treten zahlenmäßig immer schwächere Jahrgänge in den Arbeitsmarkt ein) trifft das Gesundheitswesen doppelt. Alte sind nicht nur auf Pflege angewiesen, sondern haben grundsätzlich einen deutlich höheren Bedarf an gesundheitlichen Dienstleistungen. Beste Berufschancen also im Gesundheitswesen! Bei aller Kritik an Arbeitszeiten und Gehalt – Jobs gibt es hier bereits jetzt mehr als genug.

Wie ist das Medizinstudium im Detail aufgebaut?

Parallel wird auch die Nachfrage nach Medizinern wird weiter zunehmen. Aus diesem Grund möchten wir diese interessante Infografik zum Medizinstudium in Deutschland veröffentlichen. Der Zugang zum Medizinstudium ist aufgrund der Wartesemesterregelung und der Berücksichtigung einer abgeschlossenen relevanten Ausbildung auch und gerade für Pflegefachkräfte eine Option – wenn ein (Fach-)Abitur vorhanden ist. Also nicht von den 1.0-Abiturnoten abschrecken lassen, die gefordert werden – nur ein kleiner Teil der Studienplätze wird ausschließlich auf Basis der Abinote vergeben.

Infografik zum Medizinstudium in Deutschland

Infografik Medizinstudium in Deutschland

Infografik Medizinstudium in Deutschland

Eine Infografik von medigate, dem Spezialisten für das Medizinstudium in Bulgarien. Quelle: https://www.medigate.eu/infografiken/medizinstudium-in-deutschland/

Im Jahr 2021 waren etwa 98733 Studierende in der Humanmedizin an deutschen Universitäten eingeschrieben. Jährlich werden etwa 12.000 Studienplätze für Erstsemester angeboten, wobei die Nachfrage etwa viermal höher ist.

Wenn Sie dauerhaft in Deutschland in der Pflegebranche arbeiten möchten, benötigen Sie eine offizielle Berufszulassung. In der Regel müssen bestimmte formale Voraussetzungen erfüllt sein, um als Pflegekraft in Deutschland tätig sein zu dürfen:

Anerkennung des Abschlusses

Ihr im Herkunftsland erworbener Pflegeabschluss muss in Deutschland anerkannt werden. Die zuständige Behörde prüft, ob Ihr Abschluss dem deutschen Standard entspricht. Falls nicht, besteht die Möglichkeit, eine Kenntnisprüfung oder einen Anpassungslehrgang abzulegen, um einen gleichwertigen Wissensstand nachzuweisen. Die Antragstellung für die berufliche Anerkennung erfolgt bei der entsprechenden Behörde des Bundeslandes, in dem Sie arbeiten möchten. Die Anerkennung, die Ihnen dort erteilt wird, gilt bundesweit.

Ausreichende Deutschkenntnisse

Je nach Bundesland müssen Sie über Deutschkenntnisse auf dem Niveau B2 oder B1 gemäß dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen (GER) verfügen.

Gesundheitliche Eignung

Pflegekräfte sind körperlich erheblichen Anstrengungen ausgesetzt. Sie müssen durch ein ärztliches Attest eines deutschen Arztes nachweisen, dass Sie körperlich und geistig gesund sind und somit für den Beruf als Pflegekraft geeignet sind.

Persönliche Eignung und Verlässlichkeit

Um Ihre Vertrauenswürdigkeit zu belegen, benötigen Sie einen Nachweis über Ihre Straffreiheit. Abhängig von Ihrer Situation können Sie diesen entweder durch ein Führungszeugnis aus Ihrem Heimatland oder durch ein deutsches polizeiliches Führungszeugnis erbringen.

Noch eine wichtige Information: Für die Anerkennung ist nicht die Staatsangehörigkeit ausschlaggebend, sondern der Ort, an dem der Abschluss erworben wurde.

Für welche Berufe gelten diese Anforderungen?

In der Pflegebranche gibt es mehr Berufsbezeichnungen als die der bekannten Gesundheits- und Pflegekraft. Für folgende Pflege- und Gesundheitsfachberufe ist die Durchführung der Gleichwertigkeitsprüfungen von EU- und Drittstaaten beispielsweise in Nordrhein-Westfalen möglich:

  • Anästhesietechnische:r Assistent:in (ATA)
  • Desinfektor:in
  • Diätassistent:in
  • Ergotherapeut:in
  • Familienpfleger:in
  • Hebamme
  • Hygienekontrolleur:in
  • Logopäde:in
  • Masseur:in und med. Bademeister:in
  • Medizinisch-technische:r Assistent:in für:
    – Funktionsdiagnostik
    – Laboratorium
    – Radiologie
    – Veterinärmedizin
  • Notfallsanitäter:in
  • Operationstechnische:r Assistent:in (OTA)
  • Orthoptist:in
  • Pflegefachassistent:in
  • Pflegefachfrau/-mann
    – Altenpfleger:in
    – Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger:in
  • Pharmazeutisch-technische:r Assistent:in
  • Physiotherapeut:in
  • Podologe:in
  • Sozialmedizinische:r Assistent:in
  • Fachweiterbildung Gesundheits- und Krankenpflege:
    – Hygiene
    – Intensivpflege und Anästhesie
    – Operationsdienst
    – Psychiatrische Pflege

Für Pflegefachfrauen,-männer und Hebammen, die Ihren Berufsabschluss nach Beitritt des Ausbildungsstaates in die Europäische Union erworben haben, besteht die Möglichkeit der automatischen Anerkennung.

Möglichkeit des Anpassungslehrgangs

Ein Anpassungslehrgang stellt eine mögliche Maßnahme zur Kompensation im Rahmen des Verfahrens zur Feststellung der Gleichwertigkeit einer ausländischen Berufsausbildung dar. Alternativ zum Anpassungslehrgang haben Sie die Möglichkeit, eine Eignungs- oder Kenntnisprüfung abzulegen.

Der Anpassungslehrgang kann sowohl theoretisch-praktischen Unterricht als auch praktische Ausbildungsstunden beinhalten.

Das Ziel des Lehrgangs besteht darin, dass Sie die erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten zur Ausübung des Berufs nachweisen können.

Eine der wichtigsten Ursachen für dieses Problem ist der Mangel an Wertschätzung für Pflegeberufe in der Gesellschaft. Pflegekräfte arbeiten hart und sind entscheidend für die Betreuung von Patienten, doch oft werden sie nicht angemessen entlohnt und ihre Arbeit wird nicht ausreichend gewürdigt. Dies führt dazu, dass viele Pflegekräfte das Land verlassen oder sich für andere Berufe entscheiden.

Ein weiterer Faktor, der dazu beiträgt, dass Deutschland für Pflegekräfte unattraktiv ist, ist das komplexe und undurchsichtige System der Anerkennung von ausländischen Qualifikationen. Viele Pflegekräfte, die im Ausland ausgebildet wurden, haben Schwierigkeiten, ihre Qualifikationen in Deutschland anzuerkennen und einen Job zu finden. Dies führt dazu, dass viele qualifizierte Pflegekräfte das Land meiden.

Auch die Arbeitsbedingungen in der Pflegebranche tragen zur Unattraktivität Deutschlands für Pflegekräfte bei. Oft müssen Pflegekräfte Überstunden leisten und haben keine ausreichenden Pausen. Auch der Mangel an Personal führt dazu, dass Pflegekräfte oft überlastet sind und sich um zu viele Patienten kümmern müssen.

Um dieses Problem zu lösen, müssen wir als Gesellschaft ein Bewusstsein für die Wichtigkeit von Pflegeberufen schaffen. Wir müssen sicherstellen, dass Pflegekräfte angemessen entlohnt werden und ihre Arbeit ausreichend gewürdigt wird. Außerdem müssen wir das Anerkennungssystem für ausländische Qualifikationen verbessern und die Arbeitsbedingungen in der Pflegebranche optimieren.

Insgesamt sind das komplexe Probleme, die Zeit und Engagement erfordern, um sie zu lösen. Als Unternehmen sind wir bereit, unseren Teil dazu beizutragen und uns für eine bessere Zukunft für Pflegekräfte in Deutschland einzusetzen.

Lösungen für das Problem

  1. Wertschätzung und Entlohnung
    • Es ist wichtig, dass die Arbeit von Pflegekräften angemessen entlohnt wird. Dazu müssen die Löhne in der Pflegebranche erhöht werden.
    • Außerdem müssen wir als Gesellschaft ein Bewusstsein für die Wichtigkeit von Pflegeberufen schaffen. Wir müssen sicherstellen, dass Pflegekräfte für ihre harte Arbeit ausreichend gewürdigt werden.
  2. Anerkennung ausländischer Qualifikationen
    • Um qualifizierten Pflegekräften aus dem Ausland den Zugang zum Arbeitsmarkt zu erleichtern, müssen wir das Anerkennungssystem für ausländische Qualifikationen verbessern. Hierbei müssen die Verfahren vereinfacht und beschleunigt werden.
    • Zudem müssen wir sicherstellen, dass die Qualifikationen von ausländischen Pflegekräften in Deutschland entsprechend anerkannt werden.
  3. Verbesserung der Arbeitsbedingungen
    • Es ist wichtig, dass Pflegekräfte angemessene Arbeitsbedingungen haben, um eine hohe Qualität der Pflege sicherzustellen. Dazu müssen Überstunden reduziert und ausreichende Pausen gewährleistet werden.
    • Darüber hinaus muss nachhaltig genügend Personal eingestellt werden, um eine Überlastung der Pflegekräfte zu vermeiden.
  4. Förderung der Ausbildung
    • Um den Mangel an qualifizierten Pflegekräften zu beheben, müssen wir die Ausbildung in der Pflegebranche fördern. Hierbei müssen wir sicherstellen, dass die Ausbildung attraktiver wird, um mehr Menschen für diesen Beruf zu gewinnen.
    • Außerdem müssen wir die Qualität der Ausbildung verbessern, um sicherzustellen, dass die Pflegekräfte eine hohe Qualität der Pflege sicherstellen können.

Fazit

Insgesamt gibt es mehrere Faktoren, die dazu beitragen, dass Deutschland für Pflegekräfte nicht attraktiv genug ist. Um dieses Problem zu lösen, müssen wir als Gesellschaft ein Bewusstsein für die Wichtigkeit von Pflegeberufen schaffen. Wir müssen sicherstellen, dass Pflegekräfte angemessen entlohnt werden und ihre Arbeit ausreichend gewürdigt wird. Außerdem müssen wir das Anerkennungssystem für ausländische Qualifikationen verbessern und die Arbeitsbedingungen in der Pflegebranche optimieren. Wenn wir diese Maßnahmen ergreifen, können wir sicherstellen, dass Deutschland für Pflegekräfte attraktiver wird und wir genügend qualifizierte Pflegekräfte haben, um eine hohe Qualität der Pflege sicherzustellen.

Haushaltshilfen – Alles, was Sie über Haushaltsschecks für Haushaltshilfen wissen müssen

Haushaltsschecks sind ein großartiges Instrument für Familien, die Haushaltshilfen benötigen. Sie können dazu beitragen, den Alltag zu erleichtern und Familien Zeit und Geld zu sparen. Aber was sind Haushaltsschecks genau und wie funktionieren sie?

In diesem Artikel werden wir alles besprechen, was Sie über Haushaltsschecks wissen müssen, einschließlich der Vorteile und wie sie funktionieren. Wir werden auch erläutern, wer für sie in Frage kommt und wie man sie beantragen kann.

Was sind Haushaltsschecks?

Haushaltsschecks sind eine finanzielle Unterstützung des Staates für Familien, die eine Haushaltshilfe beschäftigen. Diese können entweder durch eine private Agentur oder direkt eingestellt werden. Durch die Verwendung von Haushaltsschecks können Familien einen Teil der Kosten für die Beschäftigung von Haushaltshilfen vom Staat zurückerstattet bekommen.

Vorteile von Haushaltsschecks

Haushaltsschecks bieten zahlreiche Vorteile für Familien, insbesondere für Familien mit einem niedrigeren Einkommen. Hier sind einige der Vorteile, die Haushaltsschecks bieten:

  • Finanzielle Unterstützung: Haushaltsschecks können dazu beitragen, die Kosten für eine Haushaltshilfe zu senken und somit den Familien Haushaltskosten zu sparen.
  • Flexibilität: Familien können eine Haushaltshilfe einstellen, die ihren Bedürfnissen entspricht und sich um alle anfallenden Arbeiten im Haushalt kümmern kann.
  • Zeitersparnis: Durch die Einstellung einer Haushaltshilfe können Familien Zeit sparen und sich auf andere Dinge konzentrieren, wie z.B. Arbeit, Schule oder Freizeitaktivitäten.
  • Unterstützung von Arbeitsplätzen: Die Beschäftigung von Haushaltshilfen trägt zur Schaffung von Arbeitsplätzen bei und hilft somit, die lokale Wirtschaft zu stärken.

Wie funktionieren Haushaltsschecks?

Haushaltsschecks funktionieren wie folgt: Familien, die eine Haushaltshilfe beschäftigen, können einen Teil der Kosten über Haushaltsschecks zurückerstattet bekommen. Die Höhe des Betrags hängt vom Einkommen der Familie ab.

Um Haushaltsschecks zu erhalten, müssen Familien einen Antrag stellen. Der Antrag kann entweder online oder per Post gestellt werden. Der Antrag wird dann vom Staat geprüft und genehmigt, wenn alle Anforderungen erfüllt sind.

Wer kommt für Haushaltsschecks in Frage?

Nicht alle Familien kommen für Haushaltsschecks in Frage. Die Voraussetzungen hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. dem Einkommen der Familie und der Anzahl der Kinder. Im Allgemeinen kommen Familien mit einem niedrigeren Einkommen eher für Haushaltsschecks in Frage als Familien mit einem höheren Einkommen.

Wie beantragt man Haushaltsschecks?

Die Beantragung von Haushaltsschecks ist einfach und unkompliziert. Familien können den Antrag online oder per Post stellen. Der Antrag muss vollständig ausgefüllt und alle erforderlichen Dokumente müssen beigefügt werden. Dazu gehört in der Regel eine Kopie des Arbeitsvertrags mit der Haushaltshilfe sowie eine Kopie des Einkommensnachweises der Familie.

Es ist wichtig zu beachten, dass der Antrag rechtzeitig gestellt werden muss. In der Regel müssen die Anträge innerhalb eines bestimmten Zeitraums eingereicht werden, um berücksichtigt zu werden.

Fazit
Haushaltsschecks
sind eine großartige Möglichkeit für Familien, die Haushaltshilfen benötigen, um finanzielle Unterstützung zu erhalten. Sie bieten zahlreiche Vorteile, einschließlich der Senkung von Haushaltskosten und der Schaffung von Arbeitsplätzen. Wenn Sie darüber nachdenken, eine Haushaltshilfe einzustellen, sollten Sie sich über die Möglichkeit von Haushaltsschecks informieren und prüfen, ob Sie dafür in Frage kommen.

Wenn Sie weitere Fragen zu Haushaltsschecks haben oder Hilfe beim Beantragen benötigen, wenden Sie sich an die zuständige Stelle oder Agentur in Ihrer Region.

Zum Jahresbeginn wurden in der Pflege durch Gesundheitsminister Spahn sogenannte Personaluntergrenzen eingeführt. Diese beinhalten eine Mindestmaß an Personalausstattung, dass nicht unterschritten werden darf. Nun, einige Monate später, hat man erste Erkenntnisse hierzu.

Vorab: Die Personaluntergrenzen werden von den meisten Krankenhäusern eingehalten, laut Deutsche Krankenhausgesellschaft bei 96 Prozent der Krankenhäuser im zweiten Quartal 2019.

Problem: Pflegekräfte werden einfach „verschoben“

Doch laut Deutschem Ärzteblatt (Dtsch Arztebl 2019; 116(35-36): A-1526 / B-1260 / C-1240) ist das nur die eine Hälfte der Wahrheit: Die Zahlen erscheinen deshalb so gut, weil Krankenhausbetreiber einiges an Kreativität entwickelt haben und die Pflegekräfte gezielt den Sektoren zuordnen, für die Personaluntergrenzen gelten. Dies sind eben nicht alle, wodurch es in anderen Bereichen ohne solche Regelungen eine zum Teil drastische Unterbesetzung gibt.

Erstens können viele Krankenhäuser die Grenzwerte in diesen Abteilungen nur einhalten, indem sie Pflegepersonal aus anderen Abteilungen abziehen, in denen es noch keine Untergrenzen gibt. Zweitens werden die Untergrenzen mancherorts zu Obergrenzen: Krankenhäuser senken ihren Pflegepersonalschlüssel dabei auf die Grenzwerte ab, um Kosten zu sparen. Und drittens sorgt alleine die Einführung der Untergrenzen noch nicht dafür, dass mehr Pflegepersonal auf dem Arbeitsmarkt zur Verfügung steht.

In der Diskussion ist nun die Einführung eines Pflegepersonal-bemessungsinstrument (PPBI) bis zum Ende des Jahres, das den globalen Pflegebedarf eines Krankenhauses besser ermitteln und dem Verschiebebahnhof ein Ende bereiten soll.

Wie sollen die 40.000 unbesetzten Stellen in der Pflege gefüllt werden, um die Pflegequalität zu verbessern? Bundesgesundheitsminister hat einen Plan: Er beabsichtigt, neue Abkommen mit Drittstaaten abzuschließen, um Fachkräfte anzuwerben.

Kosovo, Vietnam und Philippinen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat angekündigt, noch im Jahr 2019 mit zwei bis drei Ländern, die nicht der EU angehören, Abkommen über die Zuwanderung ausländischer Pflegekräfte abschließen zu wollen. „Es geht mir nur um Länder, die selbst noch einen Überschuss an jungen Leuten haben“, äußerte sich die Nachwuchshoffnung der CDU beim Unternehmertag in Duisburg. In Frage kämen Länder wie das Kosovo, die Philippinen und Vietnam.

Berufliche Anerkennung erleichtern

Die Zuwanderung sei nach Spahns Ausführungen ein Weg, um den in Deutschland akuten Fachkräftemangel in der Pflege zu bekämpfen. 2018 fehlten rund 40.000 Fachkräfte, wobei die meisten unbesetzten Stellen in der Altenpflege zu verzeichnen sind. Vorab müssten die Fachkräfte in den jeweiligen Ländern nach deutschen Standards geschult oder in Deutschland nachgeschult werden müssen. Auch solle nach Spahns Wünschen die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse beschleunigt würde.


Das Jahr 2016 hat grade begonnen –  und bringt einige Neuerungen im Bereich der Gesundheit und Pflege mit sich. Nicht nur Reformen bestehende Gesetze werden in Angriff genommen, sondern auch völlig Neue entworfen. Wichtige Punkte sind hierbei die Verbesserung der Strukturen der Krankenhausversorgung (Krankenhausstrukturgesetz), sowie dem steigenden Bedarf an Pflegepersonal entgegen zu wirken (Zweites Pflegestärkungsgesetz). Damit soll die Versorgung im Krankenhaus, sowie die Pflegebedingungen zu Hause von bedürftigen Personen grundlegend verbessert werden.

Krankenhausstrukturgesetz

Bereits im November des Jahres 2015 wurde dieses Gesetz verabschiedet und soll mit 1. Januar 2016 in Kraft treten. Ziel ist es, die Qualität und Finanzierung der Krankenhäuser zu verbessern. Erfolgen soll dies durch eine Aufstockung des Personals und höhere Fördergelder.

Damit Krankenhäuser in Zukunft mehr Pflegepersonal einstellen können, erhalten sie durch das sogenannte „Pflegestellen-Förderprogramm“ alleine in den Jahren 2016 – 2018 Fördergelder in der Höhe von insgesamt 660 Millionen Euro. Dadurch soll v.a. die „Pflege am Bett“ verbessert werden. Für die folgenden Jahre stehen diesen weiterhin jährlich 330 Millionen zur Verfügung. Zusätzlich wird es ab 2017 den „Versorgungszuschlag“ in der Höhe von 500 Millionen geben, womit die Pflegeausstattung der Krankenhäuser regelmäßig verbessert werden soll. Diese Summe wird anteilsmäßig nach der Höhe der Pflegepersonalkosten auf die Krankenhäuser verteilt.

Unerwähnt bleiben darf nicht, dass die Ausgaben für die Kostenträger durch das Krankenhausstrukturgesetz steigen werden, wobei allerdings 90% dieser Kosten von den gesetzlichen Krankenversicherungen getragen werden. Alleine im Jahr 2016 werden die Einnahmen der deutschen Krankenanstalten um 0,9 Milliarden Euro, in Zukunft sogar noch mehr steigen: für 2017 werden Einnahmen von 1,9 Milliarden prognostiziert und bis 2020 sollen die Zahlen einen Höhepunkt von rund 2,5 Milliarden erreichen. Dem gegenüber stehen strukturelle Neuerungen, die wiederum zu sinkenden Ausgaben in dreistelliger Millionenhöhe führen sollen. Dazu zählen beispielsweise das Einholen von zweiten Meinungen vor Eingriffen oder diverse Qualitätssicherungsmaßnahmen.

Zweites Pflegestärkungsgesetz

Mit diesem Gesetz soll der Begriff der „Pflegebedürftigkeit“ neu definiert werden, womit sowohl alle psychisch, als auch physisch pflegebedürftigen Personen gleichberechtigten Zugang zu den Leistungen der Pflegeversicherungen erhalten sollen. Da diese oft von Angehörigen gepflegt werden, wird diesen Privatpersonen in Zukunft ein Anspruch auf Beratung eingeräumt um die Pflege besser durchführen zu können.

Außerdem werden die 5 Pflegegrade (wer ist wie pflegebedürftig?) bundesweit neu definiert, womit auch alle deutsche Bundesländer verpflichtet sind, die Verträge über die Versorgung anzupassen. Vor dieser Neueinführung sind die Träger der Pflegeeinrichtungen und -kassen, sowie Sozialhilfeträger verpflichtet Überprüfungen bzgl. der Personalstrukturen durchzuführen und ggf. an die neuen Standards anzupassen. Bis zum 30. September 2016 müssen neue Pflegesätze von den Einrichtungen (das Entgelt, das die Kostenträger an die Pflegeeinrichtungen entrichten müssen) beschlossen werden. Außerdem soll bis 2020 auch ein System zur Messung des künftigen Personalbedarfs entwickelt werden, um diesen in Zukunft besser befriedigen zu können.

Bereitschaftsdienst gehört für viele der bundesweit etwa 950.000 in der Pflegebranche Beschäftigten zum beruflichen Alltag mit dazu. Jetzt hat das Bundesarbeitsgericht in einem Urteil entschieden, dass Pflegekräfte auch für diese Bereitsschaftszeiten Anspruch auf den vollen Mindestlohn haben. Der Mindestlohn in der Pflegebranche war im August 2010 eingeführt worden.

In der Begründung hieß es, das Mindestentgelt sei laut Gesetz „je Stunde“ festgelegt und knüpfe damit an die Arbeitszeit an. Dazu gehörten auch die Arbeitsbereitschaft und der Bereitschaftsdienst, weil sich der Beschäftige dann an einem vom Arbeitgeber bestimmten Ort bereithalten müsse, um bei Bedarf unverzüglich die Arbeit aufzunehmen. Betroffene haben nun die Chance, ein Jahr rückwirkend Ansprüche geltend machen. Entscheidend ist also nicht die reine Arbeitszeit (im engeren Sinne – denn auch Bereitschaft bedeutet ja nicht „Freizeit“).

Entschieden wurde über die Klage einer Mitarbeiterin eines privaten Pflegedienstes in Baden-Württemberg. Sie war unter anderem für die Pflege und Betreuung von zwei dementen Frauen in zweiwöchigen Rund-um-die-Uhr-Diensten verantwortlich. In diesen Arbeitsphasen wohnte sie auch im Haus der zu Betreuenden. Die Nachtzeit wollte der Arbeitgeber als Arbeitsbereitschaft jedoch nicht bezahlen: Die Pflegerin habe nicht tatsächlich rund um die Uhr gearbeitet und Bereitschaftsdienste könnten per Arbeitsvertrag geringer vergütet werden.

Klägerin erhält Gehalt nachgezahlt

Dem schlossen sich die obersten deutschen Arbeitsrichter mit Blick auf die Regelungen für die Pflegebranche nicht an. Vereinbarungen auf Ebene der Arbeitsverträge, die reduzierte Stundenlöhne vorsehen, seien unwirksam, entschieden die Erfurter Richter und gewährten der Klägerin einen Anspruch auf Nachzahlung von 2200,- Euro für die drei Monate im Jahr 2010. Der Arbeitgeberverband Pflege unterstützte den Richterspruch. Mit der neuen Regelung zum Pflege-Mindestlohn ab 1. Januar sei bereits klar festgelegt worden, „Bereitschaftszeiten sind als Arbeitszeiten zu werten“, wird Verbandssprecher Steffen Ritter auf Tagesschau.de zitiert (Stand 2023: Artikel nicht mehr Online). Mit einer Flut an Nachforderungen rechne der Verband nicht. Die meisten Arbeitgeber hätten das schon in der Vergangenheit korrekt gehandhabt. Ritte sagte zudem, ihm seien keine weiteren Klagen zu diesem Thema bekannt.